AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE

 

 

Dienstag 01.04. - Mittwoch 02.04.2025

 

Wetter ist sehr durchwachsen. Am Dienstag eigentlich mehrheitlich sonnig und wenig Regen, aber der Wind macht keinen Spass um draussen zu bleiben. Am Mittwoch wollten wir eigentlich nachmittags weiterfahren, aber der Regen am Vormittag hält sich incl. Wind hartnäckig auch mittags. Da bleiben wir einfach mal stehen.

Hier mal ein Blick aus dem Fenster des Standorts, bei klarem und oft auch trüben Wetter.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Platia Agias Annas, GPS: 38.857710 , 23.448891, sehr langer Sandstrand, man kann aber wegen dem weichen Sand nur entlang des Weges mit festerem Untergrund parken, nur wenige Stellen wo man nicht gleich im Weichsand versinkt, Strand ist voll mit angeschwemmten Holzresten, bei schönem Wetter sich interessant ein Lagerfeuer zu machen, sehr ruhig, im benachbarten neuen Hotel ist niemand da, ausserhalb der Saison empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 03.04.2025

 

Auch heute macht uns des Wetter zuerst einen Strich durch die Rechnung. Wir wollten im Laufe des Morgens die nächste Etappe angehen, aber in den Bergen hängen die Regenwolken. Der eine oder andere Schauer schafft es sogar bis zu uns runter an den Strand.

Erst gegen 15 Uhr klart es in den Höhen auf und wir starten durch. Das gute in Griechenland ist, das überall große Müllcontainer rumstehen, so daß wir immer unseren Müll problemlos entsorgen können.

Von oben haben wir nochmal einen schönen Blick runter an den Strand der vergangenen Tage. Die Berghänge erstrahlen in dunklen Gelbtöne von den überall aufblühenden Büschen und Sträuchern.

Wir fahren die nächsten 22km wieder durch die nördliche Bergwelt von Euböa und haben ein Deja vu. Die vergangenen zwei Jahre hat hier über hunderte von Quadratkilometer die Waldbrände gewütet und die ganzen Berghänge mit Kahlheit überzogen. Es stehen nur noch vereinzelte Baumreste. Die Natur beginnt schon mit der Regenration und in 10-20 Jahren werden die Berge wieder mit dichten Kieferwäldern überzogen sein. Im Norden der USA sind wir damals auch durch riesige Gebiete welche von Bränden zerstört waren gefahren. Nur die Dimensionen waren noch heftiger. Dort sind wir tagelang durch abgebranntes Gebiet gefahren und die Natur zeigte sich dort noch nicht, da war alles noch Asche und schwarz.

Nach ca. 22 km kommen wir an der Stelle vorbei wo auf einem eingezäunten Gelände letztes Jahr versteinerte Baumstämme bzw. Teile davon gefunden wurden. Haben wir durch Zufall im Internet gefunden. Leider ist der Zaun abgeschlossen, so daß wir von der Fahrerkabine, welche gerade hoch genug ist, Bilder von ausserhalb machen.

Naja, wenn man wie wir schon im Nationalpark Petrified Forest in den USA war, wird es schwierig damit mithalten zu können. Die dortigen Ausmasse, Mengen und quadratkilometer weite Verbreitung der Versteinerungen ist schon sensationell.

Aber wir sind schon froh die Stelle gefunden zu haben, da die Beschreibung noch recht dürftig und ungenau im Netz ist.

Nach weiteren 3 km kommen wir an eine Abfahrt nach links auf welcher man nach weiteren 2,5km zum Wasserfall Dryomena kommt. Es steht schon eine Van aus Dänemark mit einem jungen Paar auf dem Parkplatz, mit welchen wir kurz reden, bevor wir uns an den Abstieg zum Wasserfall machen.

Ist schön anzuschauen, hat auch genügend Wasser, nur leider sind die Aussentemperaturen und die Wassertemperatur noch nicht so, daß man zum Schwimmen reinmöchte.

Jetzt sind es nur noch 35km bis an den Nordrand von der Insel Euböa zum Strand von Artemisio. In Istiea machen wir noch einen kurzen Boxenstopp beim Lidl und kaufen Brot und Laugenwecken zum einfrieren ein. Beim Verlassen des Städtchen kommen wir irgendwie in die Innenstadt und es wird immer enger. Mit Hilfe von mehreren hilfreichen Griechen bugsieren wir unseren Moppel dann auch durch die engsten Kurven wieder hinaus auf die breiteren Strassen.

Der Strand von Artemisio ist mehrere Kilometer lang, hat einen breiten befahrbaren Streifen und einen Kiesstrand.

Wir parken relativ weit vom eigentlich Städtchen bzw. dem anderen Ende wo schon das Dorf Pefki liegt, ein. Wir stellen uns senkrecht zum Strand, damit unsere Aussendusche im Lee ist. Mit den letzten Sonnenstrahlen nehmen wir eine Aussendusche bzw. bei Peter war die Sonne schon weg, da er noch an der Hinterachse den Ölstand kontrolliert hat, was etwas länger gedauert hat.

Sind gespannt wie morgen das Wetter wird, da eigentlich meistens Sonne angesagt ist.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Artemisio GPS: 39.019994 , 23.225630, kilometerlanger Strand, fest und gut befahrbarer Streifen oberhalb des eigentlichen Kiesstrandes, jetzt ausserhalb der Saison sind wir komplett alleine, weiter vorne haben wir Duschen gesehen, welche wohl über den Winter auch in Betrieb waren, was wir aber jetzt nicht getestet haben, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

Freitag 04.04.2025

 

Endlich sieht es mal morgens nicht so arg trübe aus.

Bevor wir aber zu nächsten Etappe ansetzen, fahren wir wieder hoch zur Hauptstrasse, parken dort ein und wandern zum ältesten Olivenbaum der Insel. Es ist ungefähr 2500 Jahre alt. Der älteste Olivenbaum steht auf Kreta im Hinterland und wird carbondatiert auf ca. 3000-3500 Jahre geschätzt. Es gibt aber auch Schätzungen bis 5000 Jahre. Noch älter sind die sogenannten Schwester von Noah mit bis zu 6000 Jahre. Die heissen so, weil angeblich die Taube davon einen Olivenzweig zu Noah aufs Schifft brachte.

Aber nicht nur der „Alte“ ist sehenswert, auf dem Weg zu ihm und zurück kommen wir an vielen Grundstücken vorbei, auf welchen sehr viele große und dicke Olivenbäume stehen, welche sicher alle schon mehrere hunderte von Jahren auf dem Buckel haben. Überall sind die Bitterorangen- bzw. Zitronenbäume voll mit reifen Früchten. Während die süssen Orangen voll in Blüte sind und über mehrere Meter hinweg ihren zuckersüssen Duft verströmen.

Auf dem Weg nach Westen zum Städtchen Loutra Edipsou machen wir einen kurzen Infostop am Fähranleger in Agiokampos um die Fährzeiten und Kosten abzuchecken.

In Loutra Edipsou können wir nur einen halben Kilometer entfernt von den angelegten Thermalbecken am Strand einparken. Auch hier kommt das heisse Thermalwasser leicht schweflig riechend aus dem Berghang. Allerdings hier halt nirgends die Möglichkeit ins Becken zu sitzen.

Wir wandern zu den Becken runter, entscheiden uns aber dagegen die Badeklamotten zu holen, nur um ins heisse Wasser zu sitzen. Zudem scheint gerade voll die Sonne und die hat trotz April schon kräftig Power.

Gegenüber von den Naturbecken stehen die großen protzigen Kurhotelgebäude bzw. weiter hinten die schon halbzerfallenen aus dem letzten Jahrhundert. Über viele Jahrhunderte wird hier schon zur Kur gegangen und die Athener fahren dafür auch gerne schnell mal nach Euböa rüber. Wenn man im Kurhotel im großen Pool baden will, muss man sich anmelden und zuerst beim Kurarzt vorbei. Ist uns zuviel Aufwand, daher wandern wir wieder zum Moppel zurück. Wollten evtl. in einer kleinen Taverne was zu Mittag essen, aber haben trotz abchecken mehrerer Seitenstrassen nichts gefunden.

Auf der anderen Seite auf dem Festland hängt ein dunkles Gewitter und auch auf unserer Seite baut sich was auf. Daher entscheiden wir, daß wir an einen Strand in der Nähe der Fähre fahren und dort bis morgen stehen bleiben, bis sich alles wieder am Himmel beruhigt.

Als wir in Nesiotissa am Strand ankommen, beginnt es gerade zu tröpfeln und regnet mal mehr oder weniger den ganzen Nachmittag so vor sich hin.

Da ist die beste Massnahme einfach stehen bleiben und aussitzen. Laut Wetterbericht soll es morgen besser und am Sonntag komplett sonnig sein. Wir lassen uns überraschen.

Hatten die letzten Tage auf Euböa nicht so das Glück mit dem Wetter, aber immerhin, konnten wir die Highlights welche wir besichtigen wollten immer bei schönem Wetter anschauen.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Nesiotissa, GPS: 38.940670 , 23.056946, grosser Strand, fest und gut befahrbarer Streifen oberhalb des eigentlichen Kiesstrandes, Dusche vorhanden, idealer Platz um am nächsten Morgen auf die Fähre nach Glypha zu fahren, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

Samstag 05.04.2025

 

Wie vorgestern sollte eigentlich schon morgens die Sonne scheinen, aber es war halt wieder Nieselregen.

Da wir nicht wissen ob es heute noch weitergeht, experimentiert Marion mit einem neuen Kohlrezept und macht vegetarische Kohlbuletten mit Knoblauch-Yoghurt-Dip. Mit etwas mehr Gewürze beim nächsten Mal wird es sicher noch besser schmecken.

Erst um 14 Uhr klarte es auf und 14:30 Uhr blauer Himmel und Sonne. Wir packen zusammen und fahren die 5km rüber zum Fähranleger in Agiokampos. Am Tickethäuschen werden wir für unseren Camper mit 8,50m berechnet incl. zwei Personen macht zusammen 47,50€ für die gerade mal 20minütige Überfahrt. Der Umweg nach Süden, über die Brücke zurück aufs Festland und dann die gleiche Strecke wieder nach Norden kostet mindestens das doppelte an Diesel.

So geniessen wir bei strahlendem Sonnenschein und warmer Luft die Überfahrt.

Von Glypha aus fahren wir möglichste küstennah nach Norden und vermeiden auf die E75 zu geraten auf welcher man laut Google Maut bezahlen müsste.

Zuerst geht es tollen blühenden Bäumen und Olivenhainen der Berg hoch, von wo man aus einen tollen Blick runter in die Buchten hat.

In Nea Anchialos haben wir uns den Stellplatz für diese Nacht am Strand herausgesucht.

Als wir ankommen ist es noch so schön warm, daß Peter gleich einen Spontantermin im Salon Marion zum Haareschneiden bucht. In 10min ist die Haarpracht wieder auf 10mm gestutzt und eine warme Aussendusche beseitigt die letzten Flusen.

Da wir morgen in Volos die erste Wäsche machen wollen, es gibt drei Wäschereien mit Selbstbedienung, beziehen wir auch gleich noch das Bett neu.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Nea Anchialos, GPS: 39.313731 , 22.865782, großer Platz, schöner Kiesstrand, Duschen (aktuell aus), empfehlenswert

 

 

 

 

 

Sonntag 06.04.2025

 

Da wir nur ca. 26km vor Volos am Strand stehen, ist es ein Katzensprung bis in die Stadt und zur Wäscherei. Der Morgen empfängt uns zum Frühstück mit strahlend blauem, wolkenlosem Himmel. Da macht es Spass aufzustehen.

Einen Parkplatz in der Nähe der Wäscherei zu finden war nicht ganz einfach, aber mit mehrmals Korrekturparken hat es dann letztendlich gepasst. Wir haben eine 18kg-Trommel vollbekommen und zahlten jeweils 6€ für den Waschgang und nochmal für den Trockner. Wir können die Wäscherei nur empfehlen, da sie extrem sauber ist und auch die Besitzerin sehr aktiv ist alles sauber zu halten. (Fast Laundry, Volos,39.367500, 22.938200, P4N)

Im benachbarten Gyros/Hähnchen-Braterei holen wir uns noch ein halbes Hähnchen und jeder eine Pita mit Fleisch und Sosse.

Wir wollen heute nicht mehr arg weit fahren, da ab Nachmittag und vorallem Morgen wieder Regenfälle angesagt sind. Die noch verbleibenden Sonnenstunden müssen noch voll ausgenutzt werden.

In 40km Entfernung ist der Staussee Lake Karla, an welchem es mehrere Möglichkeiten gibt zu stehen. Ein schöner ist oben auf einem Hügel bei einer kleinen Kapelle, aber laut Beschreibung nur was Fahrzeuge bis 6m. Daher haben wir es nicht ausprobiert, da man wohl oben nicht umdrehen kann, wenn man länger ist.

Wir suchen uns am nördlichen Ende des Walls einen ebenen Kiesplatz raus und wollen dort die Wetterunbilden aussitzen.

Aber vorerst scheint die Sonne und wir geniessen das Wetter, wie es eigentlich in unseren Vorstellungen in Griechenland im April sein soll. Marion macht einen Spaziergang auf dem Damm und beobachtet eine Handvoll Pelikane, welche aber zuweit weg zum photographieren sind. Dafür findet sie eine Baby-Schlange. Wo wohl die Mama gerade ist ?

Peter liest im Liegestuhl und wird von verschiedenen Viehherden besucht. Zuerst eine sehr zahlreiche Herde von Ziegen und ein paar Schafen und dann einen größere Herde an flauschigen Rindern.

Gegen 17 Uhr ist dann der Spass vorbei und rundherum versammeln sich die dunklen Wolken wie vorhergesagt.

Den ganzen Abend windet es stark, so daß die Bude wackelt, aber erst mitten in der Nacht beginnt es zu regnen.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Staussee Lake Karla, GPS: 39.534059 , 22.788761, Platz für mehrere Fahrzeuge, wir sind mit 8,4m etwas zu groß sonst hätten wir bei der kleinen Kapelle vorne eingeparkt, für die Durchreise empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

Montag 07.04.2025

 

Zum Frühstück regnet es noch aber so gegen Mittag hellt es auf, so daß wir entscheiden heute mittag die nächste Etappe zu einem Strandparkplatz in knapp 100km zu fahren. Es geht durch das Hinterland, welches wie auch schon am Staussee massiv landwirtschaftlich genutzt wird. Es gibt viele und zum Teil große Anlagen mit Mandelbäumen. Für deren Blüte sind wir aber natürlich viel zu spät dran. Auf jeder zweiten Wiese oder Grundstückrand stehen unzählige Bienenkästen.

Linker Hand kommt uns auf Autobahn (mautfällig) der Mount Olympus (Sitz der Götter) bzw. das ganze Massiv ins Blickfeld, allerdings noch meistens in Wolken gehüllt. Zwischendurch kann man aber die Schneehänge erkennen, wo man theoretisch auch Ski-Fahren kann. Ob das Skigebiet noch geöffnet hat ist im Internet nicht herauszubekommen. Sind aber sowieso nur 3 kleinere Lifte, also eher was für die Gaudi, weniger zum ernsthaften Ski-Fahren.

Direkt unterhalb vom Olympus-Massiv parken wir am Strand von Plaka Litochoro ein. Von Nord-Osten pfeift ein kräftiger Wind. Und man sieht auch von hier aus den Mount Olymp nur wolkenverhangen.

Aus der Ferne sieht man den fast so hohen Mount Ossa schneebedeckt kurze Zeit fast wolkenlos.

Wir verschanzen uns gleich im Inneren und kochen heissen Tee. Während wir so den Wellen draussen zu schauen, beginnen zwei Einheimische in Badeklamotten ins Meer zu steigen und schwimmen mindestens 30min in Ufernähe. Das Wasser scheint also nicht so kalt zu sein, wie die Aussentemperatur. Wir werden es aber heute nicht ausprobieren.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Plaka Litochoro, GPS: 40.086966 , 22.567313, Platz für mehrere Fahrzeuge direkt am schönen Sandstrand, ungehindert Blick hoch auf den Olymp , keine Verbotsschilder, in der Nebensaison jedenfalls sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

Dienstag 08.04.2025

 

Der ganze Tag ist trübe und nieselig. Da bleiben wir gerade stehen und igeln uns ein. Bei unseren Recherchen nach dem Frühstück haben wir noch zwei Ziele auf dem Weg nach Thessaloniki gefunden, welche wir dann ab morgen anfahren werden. Laut Wettervorhersage will uns das Wetter in den nächsten 3-4 Tage mit Temperaturen über 16 Grad und 10h Sonne pro Tag überraschen. Mal sehen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Plaka Litochoro, GPS: 40.086966 , 22.567313, Platz für mehrere Fahrzeuge direkt am schönen Sandstrand, ungehindert Blick hoch auf den Olymp , keine Verbotsschilder, in der Nebensaison jedenfalls sehr empfehlenswert

 

 

Hier wieder die Kartenübersicht der 2. und 3. Woche nach Restart März 2025 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:

2025_April_1

 

 

Teil 119: Griechenland 2025                                                                                                                            Teil 121: Griechenland 2025